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Sicherheit auf dem SUP: Schwimmweste vs. Restube

Titelbild zu " Sicherheit auf dem SUP: Schwimmweste vs. Restube " auf Lite Venture ( www.liteventure.de )

Wir sehen sie immer wieder: Menschen, die fest davon überzeugt sind, dass sie keine Schwimmweste, kein Restube benötigen, weil„ich ja schwimmen kann“.Und leider gehen auch Menschen ohne Schwimmweste auf das SUP, die gar nicht oder nur schlecht schwimmen können. Wir möchten helfen, Unglücksfälle und Verbote in diesem genialen Sport zu vermeiden. Ein breites Bewusstsein dafür, welche Gefahrensituationen beim SUP entstehen können und das Wissen um die richtige Vermeidung und Ausrüstung sind der Anfang:

Wie entsteht eine Gefahrensituation auf dem SUP-Board?

Nicht nur in der kalten Jahreszeit kann ein Sturz ins Wasser gefährlich sein. Jeder, der auf dem Board paddelt sollte vorbereitet sein auf einen möglichen Notfall. Dabei spielt es keine Rolle, wie gut die eigenen Schwimmfähigkeiten, die Erfahrung oder die Eigenschaften des Gewässers sind. Gründe für eine Gefahrensituation können in Fremdverschulden liegen, in der Änderung von Wetterverhältnissen oder in unerwartetem, persönlichem Verhalten in einer Stress-Situation.

Auf den ersten Blick relativ harmlos erscheinend und jederzeit möglich ist ein unbeabsichtigter Sturz ins Wasser, weil man das Gleichgewicht verliert. Weil das unerwartet kommt ist es möglich, in Panik die Kontrolle über die gewohnten Fähigkeiten zu verlieren:

  • Überraschungsmoment
  • Schock und Atemlähmung durch Eintauchen in kaltes Wasser
  • Aspirieren / Einatmen von Wasser
  • Muskelkrampf
  • Board ist nicht mit Leash gesichert und treibt ab

Wer in Panik gerät, verhält sich nicht immer besonnen und vergisst in der Theorie erlerntes Verhalten wie zum Beispiel in Rückenlage zu treiben und Ruhe zu bewahren.

Ebenfalls möglich ist ein Fremdverschulden anderer Teilnehmer auf dem Wasser. Motorboote, Segelschiffe etc. bewegen sich deutlich schneller und können unter Umständen nicht ausweichen oder adäquat reagieren.

Die Leash ist die Grundsicherung

Wenn das Board nicht mit einer Leash am Körper gesichert wurde, kann es sehr schnell abtreiben. Insbesondere bei Wind, Welle oder Strömung verschwindet es deutlich schneller, als man ihm nachschwimmen könnte! Im ungünstigsten Fall befindet man sich nach einem Sturz ins Wasser weit vom Ufer entfernt und kann nicht auf das Board zurück.

So gehört eine Leash unbedingt zur Grundausstattung dazu, denn sie verhindert das Abtreiben des Boards! Die Leash wird bei stehenden Gewässern am Fussknöchel und am Board befestigt. Beim Einsatz auf fließenden Gewässern sollte die Leash aufgrund der Strömung entweder an einem speziellen Hüftgurt befestigt werden oder nicht getragen werden, denn sie kann beim Hängenbleiben an Hindernissen zur tödlichen Gefahr werden. Genaueres dazu erfahrt ihr hier auf der Website von Supscout.

Bild oben: Die Leash (= Leine) wird per Klettverschluss am Knöchel und am Board befestigt. Sie sichert das Board und verhindert ein Abtreiben nach Sturz ins Wasser. Beim Paddeln auf Flachwasser wird eine „Curled Leash“ genutzt, denn diese rollt sich auf und spanntsich bei Bedarf. So verheddert man sich damit nicht. „Coiled“ Leashes sind glatt und kommen beim Surfen zum Einsatz. Die Leash sollte im hinteren Teil des Boards an einem D-Ring befestigt werden, nicht am Gepäcknetz.

Szenario aus dem echten Leben: Eine harmlose Situation verändert sich blitzschnell

Herbst im Salzburger Land: Zwei geübte und erfahrene Paddlerinnen mit sehr guten Schwimmkenntnissen sind auf ihren SUP-Boards auf dem Wolfgangsee unterwegs. Es ist früher Herbst, das Wasser noch warm vom Sommer, die Bedingungen sind friedlich und die Oberfläche des Sees flach. Sie beginnen den See zu kreuzen, vom Ufer neben der Falkensteinwand hinüber nach Gschwandt. Plötzlich kommt ein Fön-Sturm auf – ein Wetterphänomen, das in dieser Region im Herbst möglich ist, die beiden Ortsfremden rechnen jedoch nicht damit.

Bild oben: Noch ist Ruhe vor dem Sturm – friedliches Paddeln bei ruhigen Bedingungen am Wolfgangsee

Gegen den zunehmend stärker werdenden Wind aus der Gegenrichtung kommen die beiden kaum an und schnell sorgt dieser auch noch für hohe Wellen. Die Situation ändert sich binnen weniger Minuten. Die Paddlerin, die sich vorne befindet verliert in einer Böe das Gleichgewicht und stürzt rücklings vom Board. Das um ihr Gewicht erleichterte Hardboard wird durch den Wind hochgeschleudert und landet an der Stelle, an der die Paddlerin eben eingetaucht ist!

Gut, dass sie sofort wieder nach oben kommt – dank Schwimmweste ohne ihr Zutun – und schnell kann sie sich direkt am Board festhalten – dank Leash ist das Board trotz des starken Windes nicht abgetrieben. Sie ist voll bei Bewusstsein und es gelingt beiden, auf ihren Boards mit der Windrichtung wieder zurück an das Ausgangs-Ufer zu steuern, das näher ist.

Beiden wird bewusst: Diese Situation war gefährlich und hätte auch anders ausgehen können. Die hintere Paddlerin konnte gegen den Wind nicht mehr anpaddeln und so die Gestürzte nicht erreichen um zu helfen. Das Board hätte schlimmstenfalls am Kopf treffen und zu Bewusstlosigkeit und Handlungsunfähigkeit führen können.

Ohne Weste keine Chance, selbständig über Wasser zu bleiben!

Die Stunde der Schwimmweste

Und das ist der Punkt, der klar für eine Schwimmweste spricht: Diese sorgt jederzeit dafür, dass die Person, die sie trägt ohne ihr Zutun wieder an die Wasseroberfläche gelangt. Bei korrektem Verhältnis zwischen Auftrieb und Körpergewicht „poppt“ man nach dem Sturz sofort wieder nach oben. Teilweise verhindert die Weste sogar das Eintauchen mit dem Kopf, was bei kaltem Wasser ein großer Vorteil ist.

Wichtig: Die Weste funktioniert nur, wenn sie von Anfang an getragen wird. Bei Mitführen auf dem Board im Falle eines Notfalls muss sie erst noch schnell angelegt werden, was manchmal nicht möglich ist und Zeit erfordert.

Die Schwimmweste sorgt nicht wie eine Rettungsweste dafür, dass man bei Bewusstlosigkeit automatisch auf den Rücken gedreht wird, denn sie hat keinen Kragen. Aber das Treiben auf der Oberfläche sorgt in bewusstlosem Zustand immerhin dafür, dass eine hilflose Person von anderen gesehen, erreicht und schnell geborgen werden kann.

Wann macht ein Restube Sinn?

Das Restube als Auftriebskörper dabeizuhaben mag Sinn machen, wenn es für eine Weste zu heiß ist oder man als Sportler/in an einem Wettkampf teilnimmt und ein sehr hohes Maß an Bewegungsfreiheit benötigt. Auch für Schwimmer ist es ein tolles Tool, um beispielsweise im Falle eines Krampfes eine Schwimmhilfe auslösen zu können. Es bleibt jedoch dabei, dass dieser Helfer eben erst ausgelöst werden muss, bevor er funktioniert, und das ist unserer Ansicht nach ein Nachteil.

Wir teilen die Ansicht, dass man beim SUP-Paddeln mit dem Board selbst einen perfekten Auftriebskörper bereits dabei hat: Das Board schwimmt ohne auslöst zu werden ;-) Man muss nur dafür Sorge tragen, dass es sich im Falle eines Sturzes nicht entfernt. Dafür gehört wie bereits erläutert die Leash so selbstverständlich zur Grundausstattung dazu wie das Paddel.

Aus Diskussionen wissen wir: Restubes-Fans argumentieren damit, dass das Board platzen könnte oder die Leash unter Zug abreissen kann und in diesem Fall bräuchte man die Lösung, die am Körper befestigt ist. Diese Ansicht soll hier nicht vorenthalten werden, denn auch dieses Szenario hat seine Berechtigung.

Uns ist jedoch kein Fall bekannt, dass ein aufblasbares SUP Board auf dem Wasser geplatzt wäre. Inflatables können dann platzen, wenn sie in der Sonne gelagert durch Wärme hohen Druckanstieg erfahren, was auf dem Wasser nicht passiert. Wer ein Hardboard paddelt ist aus diesem Thema sowieso raus ...

Unser Fazit: Die Schwimmweste ist verglichen mit dem Restube die sicherere Ausrüstung.

Die perfekte Schwimmweste für SUP

Die beiden Paddlerinnen auf dem Wolfgangsee waren wir selbst – Anne und Myriam – die Gründerinnen von Lite Venture. Lange Jahre routiniert auf dem SUP sowie im Kajak unterwegs ist für uns die Sicherheitsausrüstung immer eine Selbstverständlichkeit gewesen – und nach diesem Erlebnis sind wir umso überzeugter: Jeder Mensch kann unabhängig von seinen Fähigkeiten auf dem Wasser in eine gefährliche Situation geraten, in der er ohne Ausrüstung in Lebensgefahr kommt.

Aus unseren Beratungsgesprächen im Verkauf kennen wir die Argumente, die Menschen abhalten vom Tragen einer  Schwimmweste: Das Meistgenannte ist die Einschränkung der Beweglichkeit. Daher haben wir im stationären Shop bei Eschbach ein sehr großes Sortiment an Westen zur Auswahl und zum Anprobieren.

In unsere eigene Produkt-Linie wollten wir eine Weste aufnehmen, die maximal leicht und angenehm zu tragen ist, auch bei sportlichem Paddeln! Darüberhinaus sollte sie nicht auftragen und trotz guter Sichtbarkeit eine angenehme, dezente Optik bieten.

Mehr Infos zu dieser Weste direkt hier: